Prozesstechnologie Wasserstoff

Wasserstoff und Bioenergie – flexibel, klimafreundlich, zukunftsweisend

Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Energiequellen wie Strom und Gas (Biogas) klimaschonend erzeugt und effizient genutzt
werden. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Wasserstoff und Bioenergie, die sich ideal ergänzen.

Überschussstrom clever nutzen

Die Stromproduktion aus Wind und Sonne schwankt stark. In Phasen mit viel Ökostrom sind
die Preise oft sehr niedrig – manchmal sogar negativ.

Fazit: Überschüssiger Strom kann genutzt werden, um Wasserstoff zu erzeugen, anstatt ungenutzt zu bleiben.

Gas als flexibler Energiespeicher

Der Gasverbrauch, zum Beispiel für Methan oder Biogas, schwankt ebenfalls – im Winter ist er hoch, im Sommer niedrig. Gas lässt sich leicht speichern und bei Bedarf nutzen, wenn Strom knapp ist.

Fazit: Gas ist ein idealer Energiespeicher und bleibt auch in einer grünen Energiezukunft unverzichtbar.

Bioenergie und Wasserstoff – das Zusammenspiel

Die Kombination von Stromüberschüssen und Gasflexibilität eröffnet neue Möglichkeiten:

  • Überschüssiger Ökostrom wird über Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt.
  • Der Wasserstoff kann dem Gasnetz zugeführt werden, zeitlich verschoben genutzt oder mit Biogas gemischt werden.

Bioenergie und Wasserstoff ergänzen sich, steigern die Effizienz bestehender Anlagen und nutzen vorhandene Infrastruktur.

Gesetzlicher Rahmen

Im Energiewirtschaftsgesetz wird „Biogas“ weit gefasst: Dazu gehören Biomethan, Klär- und Deponiegas, Grubengas – und künftig auch Wasserstoff aus Ökostrom sowie synthetisches Methan aus erneuerbaren Quellen.

Wasserstoffprojekte in Deutschland

Bisher wurden 88 GW Elektrolysekapazitäten gemeldet – tatsächlich gebaut oder im Bau ist jedoch nur ein kleiner Teil. Hinderungsgründe: hoher Strompreis, teure Anlagen und fehlendes Wasserstoffnetz (geplant 2032).

Die vorgeschlagene Lösung

Kurzfristig:

  • Bau einfacher, kostengünstiger Elektrolyseure, die nur bei sehr günstigen Strompreisen laufen.
  • Einspeisung des Wasserstoffs in bestehende Gasnetze – ohne neue Infrastruktur.

Langfristig:

  • CO₂ aus Biogasanlagen mit Wasserstoff zu klimaneutralem Methan umwandeln.
  • Nutzung als Treibstoff, Energiespeicher oder Industriegrundstoff.

Low-Cost-Elektrolyseure – flexibel und robust

Neue Elektrolyseure sind speziell für kurze Einsatzzeiten bei sehr günstigem Strom konzipiert:

  • Rahmenloses Design in Prägetechnik
  • Dichtungen aus der Automobilindustrie
  • Keine teuren Edelmetalle oder PFAS-Stoffe
  • Etwas geringere Effizienz, dafür extrem kostengünstig

Perspektive: klimaneutrales Methan

Pflanzen nehmen CO₂ aus der Luft auf. Dieses CO₂ kann zusammen mit Wasserstoff zu Methan umgewandelt werden – ein nachhaltiger Kreislauf, der Energie erzeugt und gleichzeitig das Klima schützt.

Fazit

Mit einfachen, flexiblen Lösungen lassen sich Stromüberschüsse nutzen, Biogas aufwerten und langfristig klimaneutrales Methan herstellen. So entsteht ein intelligentes Zusammenspiel von Bioenergie und Wasserstoff – für eine nachhaltige, zukunftsfähige Energieversorgung.