Gebäude- und Energiekonzept
Das RIZ Energie ist ein nachhaltiges Gebäude und wurde integral geplant. Dabei wurden ökologische Ziele (z.B. Holzbau, Umweltenergiekonzept, Solarstrom), ökonomische Ziele (z.B. Wärmepumpe, Flächentemperierung und tageslichtabhängige Beleuchtung unter Einhaltung des vorgegebenen Kostenrahmens) und soziale Ziele (insb. hohe Arbeitsplatzqualität) berücksichtigt.
Für die Gebäudeplanung waren Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten und für die anlagentechnische Planung die Solares Bauen GmbH verantwortlich.
Das RIZ Energie besteht aus zwei Gebäudeteilen: Ein 900 m² bzw. 9.000 m³ großes Technikum (zzgl. Außenlaborflächen) und rund 60 innovative Arbeitsplätze. Es zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- Gebäudehülle in Passivhausstandard mit sehr gutem sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz. Fassade und gesamtes Technikum in Holz ausgeführt.
- Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Bauteilaktivierung (Betonkerntemperierung für das Lastmanagement und oberflächennahe Aktivierung im Fassadenbereich zur bedarfsgerechten, individuellen Regelung) im Büro und Industrieflächentemperierung im Technikum. Grundwasser-Wärmepumpe im Winter und freie Kühlung im Sommer.
- Photovoltaik (ca. 30 kWp) zur Deckung von 100 % Energiebedarf für Heizen, Kühlen, Lüften und Beleuchten im Bürotrakt.
- Smart Grid-Einbindung von Büro und Technikum mit netzdienlichem Betrieb des Energieverbundsystems. Kaskadierte modell-prädiktive Regelung ausgehend vom netzpunktspezifischen Strompreis und den Nutzungsanforderungen von Büro und Technikum.
- 8 vollausgestattete Technikumsplätze (9 m x 9 m x 7-10 m) mit IT/Strom (230V/380V), Kühlung / Abwärmenutzung, Erdgas. Vernetzbar. Auf 2 Ebenen (0 m und ca. 4 m) erreichbar. Versorgung von oben und/oder unten realisierbar. Technische Gase separat aus Außenlager durch Bodenkanal. Großvolumige Aufbauten.
- Großzügiger Werkstattbereich auch für kleine Versuche.
Im Projekt BUiLD.DIGITiZED wird die Energieversorgung ausgehend von der gebäudetechnischen Inbetriebnahme betriebsbegleitend optimiert. Dazu werden digitale Methoden zur Fehlererkennung und -analyse sowie zur modell-prädiktiven und netzdienlichen Regelung genutzt.